Sind Sie Marktforscher/in? Kennen Sie aus Ihrer Berufspraxis das Problem, dass es Menschen schwer fällt Fragen über hypothetische Produkte zu beantworten? Oder dass Menschen kaum identifizieren können, was sie in Zukunft brauchen werden?

Viele Marktforscher/innen haben mit diesen und ähnlichen Problemen zu kämpfen. Gerade, wenn es sich um sehr innovative oder noch nicht existierende Produkte handelt. Vielen Menschen fällt es einfach schwer sich eine andere Welt vorzustellen als die, in der sie heute leben. Denken Sie an Henry Fords berühmtes Zitat: „Hätte ich die Leute gefragt, was sie wollten, hätten sie schnellere Pferde gesagt“.

Wie Design Thinking helfen kann Herausforderungen in der Verbraucherforschung zu lösen

Hier können die Methoden des Design Thinking eine Brücke zur Verbraucherforschung schlagen und bei den genannten Problemen eine Lösung anbieten. Um Ihnen zu zeigen an welcher Stelle welcher Aspekt aus dem Design Thinking die Verbraucherforschung unterstützen kann, haben wir im Folgenden einige Tipps, sortiert nach Methode, für Sie zusammengestellt.

Beobachtungen & Interviews

1. Betreiben Sie Ihre Recherche zu den Konsumenten in deren gewohnter und alltäglicher Umgebung. Besuchen Sie sie zu Hause, in Geschäften, Restaurants usw. So bekommen Sie einen Eindruck, wie die Verbraucher ihr Produkt gebrauchen. Wenn das fragliche Produkt noch nicht existiert (z.B. eine brandneue Technologie), erkunden Sie analoge Situationen oder Produkte, die durch die neue Technologie ersetzt werden soll.

2. Bauen Sie Empathie für die Zielgruppe auf: Die Zielgruppe auf persönlicher Ebene kennenzulernen und ihre Geschichten zu hören, ist eine großartige Möglichkeit um Empathie aufzubauen. Versuchen Sie metaphorisch „in ihren Schuhen zu gehen“. Ein Beispiel könnte sein, dicke Handschuhe zu tragen oder mehrere Finger zusammen zu kleben, und dann zu versuchen eine Medizinflasche zu öffnen. Dies wäre ein Ansatz, um sich in Arthritispatienten einzufühlen.

Co-Kreation & Prototyping

1. Co-Kreation: Sie können erwägen, ausgewählte Konsumenten in den Entstehungsprozess einzubeziehen und Prototypen (Zeichnungen, Sketche, 3-D-Modelle usw.) zu verwenden, um Ideen nicht nur zum Leben zu erwecken, sondern den Verbrauchern auch etwas zu geben, mit dem sie experimentieren und spielen können. Warten Sie nicht, bis das Produkt oder das Service-Design „endgültig fertig“ ist, bis Sie es den potenziellen Kunden präsentieren. Den Verbrauchern zu erlauben, sich tatsächlich an der Verbesserung des Produkts zu beteiligen, während es noch in einer simplen oder sogar noch konzeptuellen Form ist, können den Designteams völlig neue Ideen geben. Wichtig ist, dass noch Zeit ist, die Änderungen im Entwicklungszyklus tatsächlich vorzunehmen.

2. Bauen Sie Prototypen, um Einsichten zu erhalten. Denken Sie nicht nur daran, Prototypen im Produkt- und/oder Service-Entwicklungsprozess zu verwenden. Überlegen Sie auch, wie Prototypen helfen können, Einsichten über andere Aspekte zu erhalten. Um sich beispielsweise in die Lebenswelt einer bestimmten Zielgruppe hinein zu versetzen, können Sie in einem Studio die häusliche Umgebung ihrer Zielkunden nachbauen.

Problemdefinition & Iterationen

1. Schaffen Sie Klarheit über Ziele und die zu ergreifenden Maßnahmen. Eine präzise Problemdefinition ist immer der Ausgangspunkt für die Anwendung von Design Thinking und das sollte auch für jedes Marktforschungsprojekt gelten. Um ein effektives Forschungsdesign zu erstellen, sollten Sie sich die Zeit nehmen mit den wichtigsten Stakeholdern zu klären, was genau sie lernen und welche Maßnahmen sie aufgrund der Ergebnisse ergreifen wollen. Durch diesen Prozess kann auch schon mal herausgefunden werden, dass eine neue Verbraucherstudie nicht der richtige nächste Schritt ist!

2. Iterative Forschung: Lernen ist in der Regel ein iterativer Prozess – das heißt, eine Frage zu beantworten bedeutet oft, dass sich drei weitere auftun. Lernpläne sollten mit dieser Flexibilität entworfen werden. Es braucht viele Iterationen, um echte Innovation zu schaffen. Mit der Denkweise zu arbeiten, etwas so früh wie möglich den Verbrauchern zu zeigen und dann in Schleifen das Produkt zu verfeinern, wird dazu beitragen, dass das Produkt auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet bleibt.

Mit diesen kleinen Tricks können Sie Ihren Forschungsprozess nicht nur flexibel und effizient gestalten, sondern auch echte Innovationen hervorbringen.

Sie sind Markt- oder Verbraucherforscher/in und wollen mehr über Design Thinking lernen? Dann kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch! Oder besuchen Sie einen unserer offenen Workshops einmal im Monat im Düsseldorfer Medienhafen! Alle Nicht-Marktfoscher/innen sind natürlich ebenfalls herzlich eingeladen uns und unsere Trainings kennen zu lernen!